Review< Zurück 09.03.2010
Von Nick Gruber
Praktische Anwendung des 'Trial and Error' Prinzips in der Militärwissenschaft. Alles muss ausprobiert werden. Auch auf Ziegen zu starren, wenn man den Feind schließlich mit seinem eigenen Mitgefühl schlagen möchte.
Ein Kerl, Mitte 50, lässt sich von seiner Mutter bedienen. Ihm gegenüber sitzt der etwas einfallslose Journalist Bob Wilton (Ewan McGregor), der endlich einmal über eine interessante Geschichte stolpern möchte. Gus Lacey erzählt, er wäre vor 30 Jahren in einer geheimen Militäreinheit gewesen. Übersinnliche Spione waren sie, meint er. Es sei darum gegangen, dem Feind über Telepathie derart viel Mitgefühl einzuhauchen, sodass dieser nicht mehr in der Lage ist, seine Waffe auf einen Menschen zu richten. Sie sahen sich als Jedi-Ritter. Mut und Fähigkeiten eines Kriegers, überblendet mit dem tiefen Bewusstsein und der Geistlichkeit eines Mönchs. Die Sanftheit musste zur Stärke werden. Und wenn das nicht funktionieren sollte, dann könnte man immer noch Ziegen durch penetrantes Anstarren umhauen.
Verantwortlich für den Zirkus war Bill Django (Jeff Bridges). Verwundet in Vietnam, fand er heraus, dass nur etwa 15% aller frischen Soldaten in Vietnam schossen um auch tatsächlich zu töten. Die restlichen zielten absichtlich hoch. Also stellte er nach jahrelanger Lehrzeit bei den Hippies seine Spezialeinheit zusammen. Mit von der Partie waren damals der übermäßig begabte Jung-Jedi Lyn Cassady (George Clooney), Brigadier Hopgod (Stephen Lang) und der talentierte Löffelbieger Larry Hooper (Kevin Spacey). Doch wie so oft machten Eifersucht und Machtgier den Traum zunichte, und deshalb sind Journalist Wilton und Dosenfabrikant Cassady 30 Jahre später im Irak um dort die Vergangenheit zu suchen.
Es ist wahrlich eine absurde und (post)moderne Komödie die das Team rund um Regisseur und Produzent Grant Heslov (Good Night and Good Luck.) fabriziert hat. Fabriziert wirkt leider an manchen Stellen auch die Handlung - obwohl durch viele unterhaltsame Flashbacks gebrochen, tut man sich relativ schwer sich ganz auf die Geschichte einzulassen.
Der eigentümliche Widerspruch zwischen Gewalt und Besonnenheit wird auf ähnliche Art aufgearbeitet, wie es schon in Star Wars der Fall war (an Anspielungen auf den Klassiker fehlt es auch nicht). Obwohl George Lucas' Film ein Sci-Fi Fantasy Märchen erster Güte war, vermittelte er die Thematik ohne ihre Würde zu riskieren. Nicht so bei den Männern die auf Ziegen starren. Die ständige Gratwanderung zwischen Ernst, Mystery und Komödie lässt einen einfach nicht ganz nah an die Charaktere heran. Nichtsdestoweniger bleibt der Film ein blumiges Erlebnis - schon alleine wegen der Message.
Meine Wertung: |
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Filme gehören besprochen. Kinomo! Du fängst an!